Chronik
Anlässlich eines Kirchenjubiläums im Jahr 1997 in Oberweyer hatten der Pfarrgemeinderat und der Verwaltungsrat beschlossen dieses Ereignis mit einer ganz besonderen Veranstaltung zu feiern. Ein Mitglied des Verwaltungsrates erinnerte sich daran, dass er noch den Text eines volkstümlichen Bühnenstückes seit fast 50 Jahren in Verwahrung hat. So entstand die Idee, dass ein Theaterstück mit dem Titel „Der treue Matthias“ nur von den Mitgliedern der vorgenannten Gremien aufgeführt werden sollte. Eine Besonderheit dieses Theaterstückes war, dass die Besetzung aus 8 Männerrollen und einer Frauenrolle bestand. Die einzige Frauenrolle übernahm in Anbetracht der „männlichen Übermacht“ nach kurzer Überzeugungsarbeit Manuela Arbter. Die Regie wurde mit viel Geduld und Nachsicht für die einzelnen Darsteller von Helga Dold geführt. Das Bühnenbild ist ab der ersten Aufführung in hervorragender Weise vom Michael Mambeck gestaltet worden. Nachdem der Beschluss zur Theateraufführung gefasst war, gingen alle Beteiligten mit gemischten Gefühlen in ein unbekanntes Abenteuer. Die ersten Leseproben begannen im Frühjahr 1997.
Als Aufführungstermin wurde nach vielen Beratungen der 17.01.1998 festgelegt. Nachdem dieser Termin immer näher rückte und schon viele Eintrittskarten verkauft waren, erreichte uns wenige Wochen vor dem 17.01.1998 eine „Hiobsbotschaft“. Unsere einzige weibliche
Darstellerin, Manuela Arbter, hatte sich den Knöchel gebrochen. Schnell war man sich einig, daß die Aufführung auf den 21.03.1998 verschoben werden muss.
Wegen des guten Kartenvorverkaufs wurde beschlossen, kurzfristig eine weitere Aufführung für den 22.03.1998 anzusetzen.
Die tolle Resonanz auf das Bühnenstück kam letztlich für alle mehr oder weniger überraschend. Nur Helga Dold hatte auch schon während der Proben fest an den Erfolg geglaubt.
So kam unausweichlich, woran am Anfang niemand gedacht hätte. Es wurde sofort die Aufführung eines neuen Theaterstückes für das Frühjahr 1999 geplant und Oberweyer hatte plötzlich eine Theatergruppe.
Innerhalb der Theatergruppe wurde der Beschluss gefasst, dass der Erlös für die anteilige Kostendeckung der Innenrenovierung der Pfarrkirche Oberweyer verwendet werden sollte. Die Praxis des Spendens der Erlöse für soziale Zwecke wurde auch in den Folgejahren beibehalten. Weiterhin sollte die Theatergruppe ein lockerer Verbund von Laiendarstellern ohne Satzung und weitere Reglementierung sein. Für die nächste Theateraufführung 1999 waren bereits 3 Veranstaltungstermine erforderlich um der Kartennachfrage gerecht zu werden.
Gespielt wurde das Volksstück „Wenn der Hahn kräht“ am 05./06. und 07.03.1999.
Dem Erfolg der Theatergruppe entsprechend wurde der organisatorische Aufwand immer größer. Die Aufgabe des Organisators wurde von Andreas Lehnert übernommen, der sich von der aktiven Schauspielerlaufbahn im selben Jahr zurückzog.
Am 25./26. und 31.03.2000 wurde das Volksstück „So viel Krach in einer Nacht“ aufgeführt. Die Gruppe der Darsteller wurde erweitert um Marita Walther, Marlies Stecker und Georg Riber.
Am 24./30. und 31.03.2001 kam das Volksstück „Kohle, Moos und Mäuse“ zur Aufführung. Anlässlich dieser
Vorstellung wurde allen Zuschauern ein kleines Weinglas bedruckt mit dem Titel der Aufführung zur Erinnerung geschenkt.
Am 09./15. und 16.03.2002 wurde das Theaterstück
„Rendezvous im Bauernkasten“ aufgeführt. Erstmals konnten alle Rollen mit etablierten Schauspielern besetzt werden. Auch die Einführung des Euro und der damit allgemein verbundenen Konsumzurückhaltung konnten dem neuerlichen Erfolg nichts
anhaben. Die Zahl der Zuschauer hat sich auf hohem Niveau eingependelt. Hierbei ist besonders bemerkenswert, dass mittlerweile
Zuschauer weit über die Grenzen des Stadtgebietes hinaus angelockt werden.
Am 29.03.2003 und 04./05.04.2003 wurde das Theaterstück„Die Gedächtnislücke“ aufgeführt. Das Bühnenbild wurde wie in den vergangenen Jahren von der Familie Mambeck gestaltet.
Wegen terminlicher Schwierigkeiten musste die Theatergruppe Oberweyer im Jahr 2004 erstmals einen Aufführungstermin auf Ostersonntag legen. Die Theateraufführungen fanden demnach am Freitag 02.04.2004, Samstag 03.04.2004 und Ostersonntag 11.04.2004 statt.
In diesem Jahr konnte die Theatergruppe als neues Mitglieder Oliver Jugelt gewinnen.
Um trotz des allgemein engen Terminplanes einen gemeinsamen
Probetermin finden zu können, wurden die wöchentlichen Proben seit dem ersten Theaterstück immer an einem Sonntagabend durchgeführt.
Darüber hinaus muss kurz vor einer Aufführung mehrmals in der Woche geprobt werden. Da eine Probe nur gelingen und sinnvoll sein kann, wenn alle Akteure daran teilnehmen ist ein hohes Maß an Disziplin von jedem Einzelnen erforderlich. Aufgrund der guten Stimmung in der Gruppe wurde dieses Erfordernis für den Gesamterfolg in der Vergangenheit mit Bravour erfüllt.
Neben dem schauspielerischen konnte in den vergangenen Jahren auch ein finanzieller Erfolg mit den verschiedenen Aufführungen erzielt werden. Mit diesem Geld konnte in Oberweyer mittlerweile u.a. die Renovierung des Steinkreuzes an der Kirche und der Krippenfiguren finanziert werden. Auch eine neue transportable Lautsprecheranlage wurde gekauft. Aber auch über die Ortsgrenzen hinaus konnte geholfen werden. Mit einer Geldspende wurde die Arbeit von Ordensschwestern zur Unterhaltung eines Heims für kranke Kinder unterstützt. Die Theatergruppe hat sich zum Ziel gesetzt mit leichter unbeschwerter Unterhaltung die Zuschauer für einige Stunden von den Sorgen des Alltags abzulenken und auch für die Zukunft wird dies ein maßgeblicher Orientierungspunkt unserer ausgewählten Stücke bleiben. Darüber hinaus wird von der Theatergruppe der Erlös der Veranstaltungen auch weiterhin für gemeinnützige und soziale Zwecke gespendet.